Der Begriff Sarkopenie ist eine Neubildung aus dem Griechischen, zusammengesetzt aus den Wörtern sarx (Fleisch) und penia (Mangel). Die Sarkopenie bezeichnet die allmähliche Abnahme der Muskelmasse und der Muskelleistung im Laufe des Alterungsprozesses.
Der Muskelschwund betrifft vor allem die weissen Muskelfasern (Typ 2), die sich schnell zusammenziehen und viel Kraft erzeugen können. Und noch eine «schlechte» Nachricht: Die Sarkopenie erfolgt weitgehend so, dass Fettzellen an die Stelle von Muskelzellen treten.
Ursachen der Sarkopenie
Die Sarkopenie wird verursacht durch ein hormonell bedingtes Nachlassen der Proteinsynthese und der Enzymaktivität in den Mitochondrien, den «Energiefabriken» der Muskelzellen. Zwei wesentliche Faktoren für die Entwicklung einer Sarkopenie sind eine Unterversorgung mit Proteinen (Eiweiss) und Bewegungsmangel.
Auftreten und Häufigkeit der Sarkopenie
Jeder zweite über 80 Jahren ist von der Sarkopenie betroffen. Doch die Anfänge des schleichenden Muskelschwundes liegen in den besten Jahren. Die Sarkopenie setzt schon zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr ein und beschleunigt sich ab dem 70. Lebensjahr. Das Ausmass des Muskelschwundes ist beträchtlich. Sarkopenie-Betroffene verlieren pro Jahr 1% bis 2% ihrer Muskelmasse. Der Verlust an Muskelkraft soll im Alter von 50 bis 60 Jahren jährlich 1,5% und danach jährlich bis zu 3% betragen. Frauen und Männer sind von der Sarkopenie gleichermassen betroffen.
Prävention und Behandlung
Die Muskeln durch regelmässiges Krafttraining zu bewegen und zubelasten, wirkt präventiv gegen die Sarkopenie und ist in Kombination mit einer gezielten Proteinanreicherung auch eine erfolgreiche Behandlungsmethode. Studien belegen eine Zunahme der Muskelkraft bei Senioren, die ein progressives Muskeltraining absolvieren und gleichzeitig Proteindrinks zu sich nehmen. Eine alleinige Proteinanreicherung ohne Krafttraining hat sich hingegen als wirkungslos erwiesen.