Für Mélanie war es das erste öffentliche Bekenntnis zu ihrer schweren rheumatischen Erkrankung. Vor der Kamera darüber zu sprechen, war Neuland für sie, wie für die meisten anderen Mitwirkenden. Zwei Männer und fünf Frauen treten im Video der Rheumaliga Schweiz einzeln vor die Kamera und erzählen davon, wie sie unter ihrer Erkrankung und deren sozialen und beruflichen Folgen leiden, aber auch daran gewachsen sind und ihr Leben mit Rheuma meistern.
Ich wurde jahrelang abgestempelt als Simulantin oder als psychosomatisch.
Petra
Die Dramaturgie des Videos beleuchtet beiderlei Erfahrungen und macht die scharfen Kontraste sichtbar, die ein Leben mit entzündlichem Rheuma prägen können. So hat Roman Judo als Leistungssport oder Matthias seinen Traumberuf Zimmermann krankheitshalber an den Nagel hängen müssen. Aber Matthias sagt auch, dass Rheuma ihn feinfühliger für andere Menschen gemacht habe, und Roman, dass er früher reif geworden sei und sich höhere Ziele vorgenommen habe als gesunde Gleichaltrige.
Die Krankheit hat mich menschlicher gemacht.
Mélanie
Aus den Aufnahmen hätten sich sieben filmische Einzelportraits machen lassen. Aber um eine möglichst breite Öffentlichkeit anzusprechen, haben wir eine clipartige Filmsprache gewählt und die stärksten Szenen und Aussagen zu einem kurzen Video gebündelt, dessen drei Sprachversionen möglichst die ganze Schweiz erreichen.
«Wir sind viele. Wir sind stark. Und wir kämpfen.»
Schon allein der Umstand, dass im Video vorwiegend junge Menschen auftreten, ist ein Augenöffner: Rheuma ist keine Frage des Alters. Und das ist nur eines der Vorurteile, die das Video abbauen helfen will. Es zeigt Rheumabetroffene als eine Bevölkerungsgruppe, die nicht übergangen werden kann und die der gemeinsame Willen eint, für ihre Belange zu kämpfen.
Herzlichen Dank
Wir danken Isabella, Loredana, Matthias, Mélanie, Nadine, Petra und Roman für ihren unentgeltlichen Einsatz. Sie mussten sich im Casting gründlich interviewen lassen und waren bereit, vor laufender Kamera offen und ehrlich – und oftmals in mehreren Anläufen – über sehr persönliche Themen zu reden. Das war speziell bei den Aussenaufnahmen eine Herausforderung, wo Umgebungsgeräusche ablenkten oder neugierige Blicke zu ignorieren waren, während Sonne und Wärme der Schminke zusetzten (die Aufnahmen fanden im Mai und Juni 2021 statt). Ein besonderer Dank gilt dem Videoproduzenten Rolf Dietrich und seinem Team. Seine Empathie und Erfahrung haben sehr geholfen, auf dem Set eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Und schliesslich danken wir Gilead-Galapagos für die finanzielle Ermöglichung dieses Videoprojektes.