Nina leidet an Rheuma und hatte wieder einmal einen schlechten Start in den Tag. Ihre Knie schmerzten und waren noch ganz steif von der Nacht. Obwohl sie ihre Wohnung pünktlich verliess, schaffte sie es nicht rechtzeitig in den Unterricht.
Ihre Schulgspändli begannen sofort zu tuscheln. Sie erhalten nämlich eine gelbe Karte, wenn sie zu spät kommen – nicht aber Nina, für die eine Sonderregelung gilt. Kurz darauf wird sie im Klassen-Chat auf Whatsapp niedergemacht: Sie sei eine Simulantin und spiele ihre Krankheit nur, schreiben ihre Gspändli.
Nina, die sich nichts mehr wünscht, als wie die anderen Kinder zu sein, läuft an diesem Tag weinend nach Hause. Weil Rheuma von aussen kaum sichtbar ist, zeigen die Mitschülerinnen und Mitschüler häufig kein Verständnis.
Dazugehören ist für Schulkinder das Wichtigste
Kleinkinder gehen noch sehr unbeschwert mit dem Anderssein um. Doch ab dem Schuleintritt beginnen die Kinder, sich selbst mit den anderen zu vergleichen. Das kann besonders für Mädchen und Buben mit Rheuma zum Problem werden.
Sie fühlen sich ausgegrenzt und missverstanden, wenn sie zum Beispiel für den Schulweg länger brauchen oder beim Fangis auf dem Pausenplatz nicht mitmachen können.
Umgekehrt fragen sich die anderen Kinder vermehrt, warum die Betroffenen eine Sonderbehandlung erhalten. Das kann zu einem ablehnenden Verhalten bis hin zu Mobbing führen. Um rheumabetroffene Kinder davor zu schützen, ist die individuelle Hilfe unabdingbar.
Wie können Sie unterstützen?
Helfen Sie uns, Kinder mit Rheuma vor Ausgrenzung und Mobbing zu schützen. Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie unsere Schulbesuche, um bei Konflikten zu vermitteln und die Kinder über Rheuma zu informieren.
Wie wirksam das ist, hat sich auch in Ninas Klasse gezeigt, die wir inzwischen besuchen konnten. Heute geht Nina wieder gerne zur Schule und wird von ihren Freundinnen und Freunden akzeptiert – für das Mädchen das Wichtigste überhaupt.
Unser Hilfsangebot
Dank Ihrer Unterstützung kann die Rheumaliga Schweiz rasch und gezielt handeln, um rheumabetroffene Kinder vor Ausgrenzung und Mobbing zu schützen.
Dabei setzen wir auf eine fundierte Beratung und eine Sensibilisierung aller Beteiligten. Denn unsere Erfahrung zeigt immer wieder: Wo die Familien, Schulklassen und Lehrpersonen über Rheuma informiert sind, wächst auch die Akzeptanz und das Verständnis für Betroffene.
Übersicht unseres Angebots:
• Elternberatungen
• Infomaterial für Lehrpersonen
• Familientage
• Schulbesuche
Podcast: Rheuma bei Kindern
Ein Kleinkind mit Rheuma? Ja, das gibt es, und zwar öfter als man vielleicht denkt. In der Schweiz ist 1 von 1000 Kindern an Rheuma erkrankt. Doch wie äussert sich dieses «Kinderrheuma» und wie wird es erkannt, wenn ein kleines Kind seine Beschwerden vielleicht noch nicht einmal artikulieren kann? Hören Sie in den Podcast rein: