Schmerz ist unsere Alarmanlage: Er teilt uns mit, wenn durch einen akuten Reiz eine Schädigung oder Verletzung des Körpers droht. Was aber ist, wenn sich diese Alarmanlage verselbständigt und sich auch dann meldet, wenn gemäss ärztlichem Befund gar kein Schmerzreiz mehr vorhanden ist? Viele Rheumabetroffene kennen solche chronischen Schmerzen.
Warum auch die chronischen Schmerzen keine Einbildung, sondern ganz real sind, und was es braucht, um schrittweise aus der Schmerzspirale auszubrechen, darüber diskutieren in dieser Folge die Rheumabetroffene Petra Lehmann (links auf dem Bild) und die Physiotherapeutin Martina Rothenbühler (rechts auf dem Bild).
Ich wollte zu Beginn den Schmerz nicht akzeptieren.
Petra Lehmann, Rheumabetroffene
Jetzt anhören und abonnieren
Alle unsere Podcast-Episoden finden Sie unter anderem auf Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt.
Schmerz ist real und keine Einbildung.
Martina Rothenbühler, Physiotherapeutin und Spezialisierte im Bereich Schmerz
Was ist eigentlich Schmerz?
«Schmerz ist eine Sinneswahrnehmung und geschieht im Hirn», erklärt Martina Rothenbühler. Petra Lehmann fügt an, dass Schmerz subjektiv und individuell wahrgenommen wird, wie sie aus eigenen Erfahrungen weiss. Es sei nicht immer einfach, dies dem Umfeld zu erklären, da man den Schmerz von aussen nicht sieht.
Schädliche und harmlose Schmerzreize
Reize sind immer vorhanden, so Martina Rothenbühler, aber es handelt sich nicht immer um schädliche Reize für den Körper. «Es gibt auch harmlose Reize, welche Schmerzen auslösen können. Zum Beispiel wenn man die Kleidung auf der Haut spürt oder man an eine bestimmte Bewegung denkt, ohne sie auszuüben.» Ob es sich um einen schädlichen oder harmlosen Reiz handelt, sei nicht immer einfach zu unterscheiden, sagt Petra Lehmann: «Es ist schwierig zu spüren, ob ich eine Bewegung weiterhin ausüben kann oder ob ich wirklich Sorge tragen muss. Um dies zu spüren, braucht es sehr viel Körpergefühl.»
Schmerz ist ein täglicher Begleiter, aber er darf nicht zum ganzen Lebensinhalt werden. Es gibt so viele schöne Dinge, die es im Alltag zu geniessen gibt.
Petra Lehmann
Was tut mir gut?
Wichtig sei auch, dass man sich am Schmerz nicht festbeisse. Helfen können Dinge, die einem Freude bereiten. Bei Petra Lehmann ist dies die Welt des Schreibens oder das Tanzen. Laut Martina Rothenbühler können bei solchen Tätigkeiten andere Areale im Hirn aktiviert werden. Hilfreich könne auch ein Schmerztagebuch über eine bestimmte Zeitspanne sein. Es helfe, das Bewusstsein über den Schmerz zu stärken und ihn besser zu verstehen. Jedoch sei es wichtig, dies nicht dauerhaft zu tun, damit die Aufmerksamkeit nicht nur auf dem Schmerz liegt.
Coronapandemie und Rheuma
Beziehung und Liebesleben
Von Fettsäuren, Superfoods & Co.
Vorurteile und Klischees
Teamwork zwischen Betroffenen und Fachpersonen
Schmerzmanagement
Sozialberatung
Sport und Bewegung
Rheuma kennt kein Alter
Komplementärmedizin
Seltene Rheumaformen
Psychologische Unterstützung
Ergotherapie
Ernährung 2.0
Schlaf
Sommertalk
Vielen Dank
Die Rheumaliga Schweiz bedankt sich bei der MSD Merck Sharp & Dohme AG, der Pfizer AG und der Roche Pharma (Schweiz) AG für die finanzielle Unterstützung dieser Podcastreihe. MSD Merck Sharp & Dohme AG, Pfizer AG und Roche Pharma (Schweiz) AG haben keinen inhaltlichen Einfluss.