Beruflich benachteiligt wegen Rheuma

Zürich, 22. Februar 2018  

Rheuma wird nicht zwangsläufig zum Karrierekiller, aber es gibt zu denken, dass sich ein Grossteil der Betroffenen durch die Krankheit benachteiligt fühlt. Gemäss aktueller Umfrage sind es 59% der Teilnehmenden. Ganze 18% fühlen sich gar sehr benachteiligt. Insgesamt 374 berufstätige Rheumabetroffene haben während vier Monaten an der Umfrage «Rheuma und Beruf» teilgenommen.

Hohe Kosten durch Fehlzeiten im Job

Rheumatische (muskuloskelettale) Krankheiten führen laut BAG in der Gruppe der nichtübertragbaren Krankheiten zu den höchsten direkten und indirekten Kosten, deutlich höher als die durch Krebs oder Herz-Kreislauf-Krankheiten verursachten Kosten. Dies mag erstaunen, da Rheuma im Volksmund häufig als Altersgebrechen abgetan wird. Fakt ist jedoch, dass schweizweit 2 Millionen Menschen von Rheuma betroffen sind. Dies führt zu hohen Kosten, insbesondere bei den indirekten Kosten zum Beispiel durch Fehlzeiten am Arbeitsplatz.

Outing, ja oder nein?

Von 12% der Teilnehmenden wissen weder der Chef oder die Chefin noch die Kolleginnen und Kollegen im Team, dass sie Rheuma haben. Dass die grosse Mehrheit ihr berufliches Umfeld über ihre rheumatische Krankheit in Kenntnis setzt oder daraus kein Geheimnis macht, ist im Grunde eine gute Nachricht. Nur informierte Arbeitgebende können auf die Anliegen von rheumabetroffenen Mitarbeitenden eingehen.  

Mehr Toleranz erwünscht

34% der Teilnehmenden wünschen sich vom Arbeitgeber mehr Toleranz dafür, dass sie weniger belastbar sind als gesunde Kolleginnen und Kollegen oder mit deren Arbeitstempo nicht mithalten können. Häufig sind es kleine Änderungen sind, die für Rheumabetroffene einen grossen Unterschied machen. So wünscht sich ein Teilnehmer der Umfrage ein Sofa für kurze Liegepausen.

Aktiv im Beruf trotz Rheuma

Trotz Einschränkungen am Arbeitsplatz ist es dennoch den meisten Rheumabetroffenen ein grosses Bedürfnis zu arbeiten, wenn auch nur Teilzeit. Bei der Rheumaliga-Umfrage nennen 56% der Teilnehmenden als Grund für das Teilzeitpensum ihre rheumatische Erkrankung. Ebenfalls ein bemerkenswertes Ergebnis der Umfrage: Trotz ihrer rheumatischen Krankheit bewältigen 47% ein Vollzeitpensum. Die Rheumaliga unterstützt Rheumabetroffene mit Informationsmaterial und einem breiten Beratungsangebot damit diese möglichst lange aktiv im Beruf bleiben können.  

Weitere Auskünfte
Eva Rösch, Public Relations & Fundraising, Tel. 044 487 40 00, e.roesch@rheumaliga.ch